Aus der Praxis: Fehlzeitenmanagement in Unternehmen
Warum sich nachhaltige Gesundheitsförderung lohnt
Fehlzeitenmanagement ist ein Thema, das für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden gleichermaßen wichtig ist. Gesundheitsausfälle bedeuten nicht nur Kosten und Betriebsstörungen, sondern auch menschliches Leid. Doch wie kann es gelingen, die Fehlzeiten nachhaltig zu senken und das Wohlbefinden zu fördern? In diesem Beitrag zeigen wir anhand eines Praxisbeispiels, wie ein strukturiertes Gesundheitsmanagement langfristige Erfolge erzielen kann.
Gesundheit als Randthema in vielen Unternehmen: Gründe und Herausforderungen
Viele Unternehmen investieren bereits in Arbeitsschutz und Ergonomie, oft auch in gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Fitnessstudioangebote oder Ernährungskurse. Trotz all dieser Bemühungen bleiben die Ergebnisse oft hinter den Erwartungen zurück. Die Frage, die sich stellt: Warum sind viele Firmen weit entfernt von einem optimalen Krankenstand?
Unser Praxisbeispiel zeigt, dass nachhaltiges Fehlzeitenmanagement tiefere Ursachen anpacken muss – nicht nur symptomatische Angebote für Mitarbeiter. Die Schlüsselrollen dabei spielen die Führungskräfte.
Praxisbeispiel: Antriebstechnik-Unternehmen senkt Krankenstand mit gezielten Maßnahmen
Bei einem Unternehmen der Antriebstechnik betrug der Krankenstand ganze 10%. Das Ziel: Eine Reduktion um 1%, um jährlich 1 Million Euro einzusparen. Unsere Aufgabe als Beratungsunternehmen bestand darin, die Ursachen für die hohen Fehlzeiten zu identifizieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Eine umfassende Bestandsaufnahme in Form von hierarchieübergreifenden Interviews zeigte schnell: Motivationale Aspekte und fehlende Unterstützung durch Führungskräfte spielten eine große Rolle. Führungskräfte fühlten sich oft nicht verantwortlich für die Gesundheit ihrer Teams, und der Umgang mit krankheitsbedingten Fehlzeiten war unsystematisch.
Führungskräfte als Schlüssel zum Erfolg: Sensibilisierung und Befähigung
Die Lösung setzte an zwei entscheidenden Punkten an: Der Sensibilisierung der Führungskräfte für ihre Rolle im Gesundheitsmanagement und der systematischen Unterstützung durch strukturierte Prozesse. Die direkten Vorgesetzten haben großen Einfluss auf die Anwesenheit ihrer Mitarbeitenden – daher starteten wir eine gezielte Schulungsoffensive.
In einem Kick-off-Workshop wurden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme vorgestellt und die Ziele konkretisiert. Anschließend fanden vier intensive Trainingsmodule für die Führungskräfte statt. Diese behandelten Themen wie:
- Rolle und Verantwortung der Führungskraft im Gesundheitsmanagement
- Nutzung eines elektronischen Unterstützungssystems
- Arbeitsrechtliche Grundlagen im Umgang mit krankheitsbedingten Fehlzeiten
- Kommunikation mit wertschätzendem Führungsverhalten
- Selbstkompetenz im Umgang mit der eigenen Gesundheit
Um sicherzustellen, dass das Gelernte in die Praxis umgesetzt wird, begleiteten wir die Führungskräfte auch nach den Trainings durch individuelle Umsetzungsberatungen. Dabei wurden konkrete Herausforderungen und Erfolge besprochen, um die neuen Vorgehensweisen nachhaltig im Alltag zu verankern.
FAZIT:
Konsequentes Fehlzeitenmanagement verbessert die Zahlen und das Klima
Das Ergebnis nach einem Jahr war überzeugend: Die Krankenstandsquote sank, und das Ziel wurde teilweise sogar übertroffen. Die Führungskräfte sehen die Reduktion von Fehlzeiten heute stärker als ihre Verantwortung und handeln entsprechend.
Ein systematischer Prozess kombiniert mit der gezielten Sensibilisierung und Befähigung der Führungskräfte auf der zwischenmenschlichen Ebene hat zu einer nachhaltigen Verbesserung geführt. Die gesundheitliche Fürsorge ist nicht nur eine Pflichtaufgabe, sondern wird verstärkt als zentrale Führungsaufgabe angesehen. Das Resultat: weniger Fehlzeiten, wertschätzendere Führung und eine bessere Arbeitsatmosphäre.
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